Ausstellungsgespräche von/mit Sabelo Mlangeni

Im Rahmen einer Lehrveranstaltung des Studiengangs Master in Critical-Studies betreut von Maren Grimm und Jakob Krameritsch fanden im Juni 2014 Ausstellungsgespräche mit dem Künstler Sabelo Mlangeni in der Ausstellung „Postapart/heid Communities“ statt. Auf Initiative von Akademie geht in die Schule wurden verschiedenen Gruppen von Schüler_innen/Studierenden eingeladen.

Im Kontext einer Vorlesung zu Geschichte und Techniken der Fotografie unter der Leitung von Mag. Hans Krameritsch vom Institut für Ausbildung, Pädagogische Hochschule Wien, wurde ein Ausstellungsgespräch mit Sabelo Mlangeni organisiert. Den 18 Studierenden des 4. Semesters wurde anfangs 15 Minuten Zeit eingeräumt sich ein erstes, eigenes Bild der Ausstellung zu machen, bevor wir uns in der Ausstellungsbibliothek versammelten. Sabelo Mlangeni, Maren Blume, Maren Grimm und Jakob Krameritsch, Teil des Kurator_innenteams, gaben zu ersten Fragestellungen Antwort. Sie erläuterten, wie es zur Ausstellung gekommen ist, grundlegende Überlegungen zum Display sowie die Auswahl der vier Arbeitsserien und dessen Hängung. Mlangeni diskutierte mit den Teilnehmer_innen Fragen zur Konstruktion der Bilder (ohne künstliches Licht, ohne Stativ etc.) und gab Einblicke in seine Arbeitsweise. Es gehe nicht darum schnelle Snapshots zu schießen, sondern vielmehr darum, Begegnungen und Bekanntschaften mit unterschiedlichen Communities zu dokumentieren. Danach ging Mlangeni mit der Gruppe von Serie zu Serie und besprach einzelne Aspekte: Seine Rolle in der jeweiligen Community und seine Motive und Motivationen.

Diskussion in der Ausstellung

Mit Michael Bodenstein, Lehrender bei PROSA (Projekt Schule für Alle - http://www.prosa-schule.org), wurde ein Ausstellungsgespräch mit rund 15 PROSA-Schüler_innen organisiert. Auch hier kam es zu intensiven Gesprächen, dabei stand vor allem Mlangenis Motivation und Absicht sich mit LGBTQ-Gruppen zu beschäftigen im Vordergrund. In offener und angenehmer (weil nicht sexistischer) Weise wurde über Lebensweisen und deren Restriktionen gesprochen. Die selbstbewußte Inszenierung und die Stärke des Kollektivs, die durch Mlangenis Bilder dokumentiert werden, faszinierten die Teilnehmer_innen. Nach 1994 kam es zu einer verstärkten Sichtbarkeit von LGBTQ-Communities, die sich dadurch auch gleichzeitig mit wachsender Gewalt konfrontiert sah. Die Ambivalenzen dieser Sichtbarkeit in Postapartheid-Südafrika wurden – auch in Hinblick auf die Situation von Migrant_innen in Österreich – diskutiert. Wie auch im vorherigen Ausstellungsgespräch zeigten sich die Schüler_innen äußerst interessiert und waren dankbar für die Gelegenheit, mit dem Künstler selbst ins Gespräch zu kommen. Es komme in Österreich nur äußerst selten vor, mit einem „black brother“ über seine künstlerischen Arbeiten zu sprechen. Mehrfach wurde der Wunsch geäußert, dass solche Ausstellungen (und damit einhergehend Ausstellungsgespräche) öfters organisiert werden sollen.

Gespräche zu den Fotografien

Fotos: kurator_innenteam der ausstellung